Nr. 14:

Tagesseminar: „Die Seele atmet durch den Körper – Bewegung als Ressource in der Arbeit mit traumatisierten Menschen“

 

In den letzten Jahren bekommen körperorientierte Ansätze in der Therapie und Begleitung von traumatisierten Menschen stärkere Aufmerksamkeit. Sie können ihren Einsatz im Sinne eines ganzheit­lichen Blicks auf den Menschen und bei der Suche nach Entlastung sowie als Ergänzung zum Gespräch finden. Außerdem ist es möglich, Körper und Bewegung auch noch dann zu nutzen, wenn Sprache – nicht selten traumabedingt – an ihre Grenzen kommt oder gar retraumatisierend wirken könnte.

Ziel des Seminars ist es, die Teilnehmer*innen dafür zu sensibilisieren, wie sie Körper und Bewegung als Ressourcen für und in der Klient*innenarbeit verstehen und nutzen können. Dabei greift das Seminar auf Wissen aus der Psychotraumatologie sowie Körper(-psycho-)therapie zurück. Die Teilnehmer*innen beschäftigen sich mit aktivierenden und beruhigenden Bewegungen als Werkzeug zur Stabilisierung und reflektieren ihre eigene Rolle im Prozess. Das Seminar legt Wert darauf, zu vermitteln, wie der Einsatz von körperbezogenen Interventionen in der Praxis funktionieren kann und zeigt dies an vielen Fallbeispielen.

 

Inhalte und Gliederung

 

1) Kennenlernen und Einführung ins Thema

 

2) Gute Gründe für den Einsatz von Bewegung in der (Sozialen) Arbeit mit traumatisierten Klient*innen

 

3) Die Rolle der professionellen Bezugsperson im begleiteten Bewegungsprozess

  • Kompetenzen eines sicheren Gegenübers
  • Sorge für den sicheren Rahmen tragen
  • Anleitung zur Einschätzung des aktuellen Befindens und des Belastungsgrades der Klient*in
  • Bewegungsecho und Bewegungsfeedback geben

4) Dimensionen der Orientierung im Prozess

  • Bewegung
  • Zeit
  • Ich-Zustand/Ego State
  • Beziehung

5) Vertiefung der Atmung und Erdung

  • Grundlagen
  • Einzelübungen
  • Partnerübungen

6) Interventionen zur Modulation von Gefühlen an Fallbeispielen

  • Fallbeispiel „Der enge Brustkorb und die Angst“
  • Fallbeispiel „Wenn Rumpelstilzchen die Balance findet – Wut und Herausleiten aus Machtspielchen“
  • Fallbeispiel: „Embryonalhaltung und Schmetterling – Trauer und Trost“
  • Fallbeispiel: „Aufbau und Verteidigung des persönlichen sicheren Ortes in Bewegung“

7) Selbstreflexion der Fachkraft

  • Fragen zur Körperbiografie
  • Suche nach eigenen Stress- und Ressourcenbewegungen
  • Dank an den Körper

8) Abschließende Reflexion der Veranstaltung und Abschied

 

Methoden: Vortrag, Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit sowie Bewegungs- und Imaginationsübungen

 

Dieses Seminar ist für Fachkräfte gedacht. Grundkenntnisse im Thema „Trauma“ sind hilf­reich, aber nicht zwingend notwendig.

Freude an Bewegung in Theorie und Praxis sowie Offenheit für Selbsterfahrung werden vor­ausgesetzt.

Ideal ist es, wenn der Auftraggeber für einen Teil des Seminars einen Bewegungsraum zur Ver­fügung stellt.

 

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